Donnerstag, 9. August 2012

08.08. 2012 - Mittwoch und auch 09.08.2012 - Donnerstag
Unser Thema heute:
Ankern im Rheinstrom  

Unsere Route heute:
Leider nur ein kleines Teilstück :-(


Sonne 30° ein wunderschöner Morgen - wenn Engel reisen  . . . .

10:15 Uhr bei 2.122,5 Betriebsstd. und Rheinkilometer 743 heißt es: Leinen los und auf den Rhein zu unserer 1. Teilstrecke nach Castrop-Rauxel.

Es verspricht ein herrlicher Tag zu werden


 und so kehren wir unserer Zweitheimat den Rücken



Mit Strom geht es gut vorwärts



Doch erstens kommt es anders . . .

Punkt 12:00 Uhr High noon

Wir waren genau 1,75 Stunden unterwegs, als bei Rheinkilometer 768 sich unser Diesel dann mit einem leichten Röcheln verabschiedete. Als Segler hat man dann ja normalerweise noch die Segel, aber so ist es ja z.Zt. bei uns nicht, der Mast liegt in Hooksiel.

2-3 Startversuche zeigten, dass die Maschine keine Lust mehr hatte an zuspringen.

Also schnell nach vorne und den klar liegenden Anker mit ordentlich viel Kette über Bord geworfen. Wir waren mittlerweile schon recht nahe ans linksrheinische Ufer getrieben. Zuerst schlurrte das Eisen über den gerölligen Grund, aber dann gab es einen Ruck und er hielt. Da liefen immerhin ca. 3 kn Strom. So gab das auch einen netten Ruck. Die Ankerkette mit der Kralle gesichert....

Einige bange Augenblicke warteten wir, ob auch das Eisen wirklich hielt und dann erst mal richtig durchatmen. Ein Blick in die Runde, was kommt da an Berufsschiffen und dann umgehend die Wasserschutzpolizei in Duisburg angerufen.
Die übernahmen die weiteren Warnungen an die Schifffahrt und nach ca. 30 Min. war die "WSP 11" auf unserer Höhe. Kurzer Austausch, was vorliegt und die zwar nachvollziehbare, aber trotzdem für uns schlechte Auskunft, dass man uns nicht schleppen können.....die Vorschriften erlauben das nur bei Gefahr für Leib oder Leben.
Sollte Wolfgang sagen, dass Konstanze kurz vor dem Herzkasper steht ? Nein......bringt nichts.

Eine weitere Option war die Feuerwehr mit dem Feuerlöschboot. Die schleppen ab, aber......Kosten. Na ja, dachten wir, kann doch nicht so schlimm sein. Aber wir wurden eines Besseren belehrt. Die Telefonate mit der Feuerwehr ergaben, dass wir für einen ca. 3 Std. Einsatz ca. 1.000 Euronen auf den Tisch legen müssten. Aua........

Zwischenzeitlich hatte die netten WSP-Männer dann aber über den Hafenmeister der Marina Duisburg einen Motorbootfahrer (Mein Gott, wie peinlich....) aufgetan, der zusagte uns auf den Haken zu nehmen. Wir sollten schon mal eine lange Schleppleine bereithalten.
Haben wir natürlich, 30m 18er Schleppleine, lag aber im Keller (Achterkajüte) , und zwar irgendwo ganz unten. Wir haben sie dann aber doch sehr schnell "ausgegraben".

Wolfgang hatte in der Zeit versucht, der Maschine durch intensives Entlüften wieder Leben einzuhauchen. Nachdem bereits aus allen Entlüftungsschrauben Diesel floss, die Maschine sich aber trotzdem konstant weigerte anzuspringen, hatte er dann da noch eine "Spezialschraube" zum Entlüften an der Einspritzpumpe.... diese Schraube hatte er bisher noch nie berührt. Jetzt musste auch sie ran, 2 Umdrehungen gelöst und es kam tatsächlich Luft. Auch hier über die manuelle Pumpe entlüftet und dann wollte er die Schraube wieder zuschrauben. Tja, bereits bei der ersten Umdrehung, sie war noch gar nicht richtig fest, hatte er das obere Teil der Schraube im Schraubenschlüssel, der Rest steckte im Gewinde.



Der Stein des Anstoßes

Das war es dann mit den Reparaturversuchen.

Na ja, dann mussten wir doch einige Zeit warten.....und in der Zeit hat uns dann ein Containerfrachter wirklich fasst übergemangelt, der war keinen Meter mehr von uns entfernt. Das war ein Erlebnis, was wir nicht so oft brauchen.....




und NEIN, wir wollten nicht an dem Teil festmachen :-((


Irgendwann kam dann die "Joana", ein Motorboot aus dem Yachtclub Wesel. Und diesmal waren wir richtig froh, ein Mobo so nahe zu haben. Es waren zwei nette Seeleute auf dem Boot für die Seemannmschaft offenbar noch eine wichtige Bedeutung hatte.
Das folgende Manöver der Leinenübergabe zusammen mit dem Aufholen des Ankers im Strom war nicht wirklich einfach, aber es ging und das Schleppen war dann an sich nur noch eine Kleinigkeit.

und so geht es wieder rheinaufwärts


Die "Joana" schleppte uns in den Hafen des "Crefelder Yachtclubs".

Geschafft - die Hafeneinfahrt

Dort wartete schon ein hilfreicher Hafenmeister, der unserer Leinen annahm und bei der Frage nach einem "Volvo-Penta-Mechaniker" auch sofort einen Tip parat hatte.
Wir hoffen, dass wir dort schon morgen von der Firma Schrörs weiter geholfen bekommen. Aber, was solls, wir haben ja Zeit......-keine Arbeit wartet mehr.

Allen, die eine Flussfahrt auf stark strömenden Gewässern planen kann Wolfgang nur empfehlen, ein gutes Ankergeschirr einzuplanen. Er freut sich, dass er sich nicht auf den Anker verlassen hat, der auf dem Schiff war, und der auch vermutlich für das Watthgebiet ausreichte ( 6kg M-Anker), sondern dass wir uns einen scharfflunkigen 14 kg Cobra angeschafft hatte. Jetzt ist Wolfgang von ihm überzeugt.

Also, allen, die uns gestern so gut geholfen haben, sagen wir hier nochmals einen großen Dank, auch wenn es auch für mich selbstverständlich gewesen wäre.

ein stilles Fleckchen, an dem wir unsere Lady festmachten

Den Abend ließen wir bei einem Steak und einem kühlen Bier im Hafen ausgleiten. 

Wolfgang, noch leicht gezeichnet von den überstandenen Strapazen




09.08.2012 - Donnerstag 

Thema des Tages:
Wolfgang, der Getauchte :-))

etwas trübes Wetter an diesem Donnerstag, aber auszuhalten


Gleich am Morgen setzt sich Wolf nochmals mit der Fa. Schrörs in Verbindung. Es wird vermutlich Freitag werden.

So frühstücken wir erst einmal ausgiebig und gut an Bord.

Die Frühstückseier warten auf das kochende Wasser

Konstanze nutzt die Zeit, ihre Arbeiten auf den neuesten Stand zu bringen und Wolfgang kümmert sich ein wenig um das saubere Wohlergehen unserer Lady.






Am frühen Abend gesellten sich 2 Foristen Jens und Christian zu uns, um uns die Wartezeit ein wenig zu verkürzen.
Zuerst unterhalte ich die Beiden, da Wolfgang im Hafen half, ein Boot nach vorn zu ziehen. Auf einmal rief er vom Steg: "Ich komme gleich" Was war passiert? Wolfgang erkundete die Wassertemperatur und nahm ein unfreiwilliges Bad. Beim Überwerfen der Halteleine über eine Antenne kippte er zwischen dem Fingersteg und Boot ins Wasser.



Anschließend saßen wir noch gemütlich beisammen. 




Christian brachte uns ein kleines Andenken an unser Abenteuer mit


Noch ein kleiner Absacker an Bord und der Tag ging zu Ende






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